Jeder soll seine Individualität leben
Ich pflege, weil… es eine sinnvolle und vielseitige Arbeit ist. Bei der Arbeit mit älteren Menschen gleicht kein Tag dem anderen und man kann sich von Tag zu Tag weiterentwickeln und dazulernen. Es erfordert manchmal viel Kraft und einen starken Charakter, aber es ist schön zu sehen, wie sich unser positives Handeln auf unsere SeniorenInnen im Heim auswirkt. Die Gewissheit, etwas Gutes, Sinnvolles und enorm Wichtiges zu tun – es gut zu tun, stärkt die eigene Zufriedenheit.
Mario Gratzl kommt aus Freistadt, ist 36 Jahre alt, Diplomierter Gesundheits- und Krankenpfleger und arbeitet bereits seit mehr als 13 Jahren im Seniorenheim Franziskusschwestern der Barmherzigen Brüder in Linz. Seit knapp einem Jahr hat er die Aufgabe des Wohnbereichsleiters inne. Seine Freizeit widmet er seiner Familie, Freunden, Fußball und Fischen.
Wie sind Sie zu Ihrem Beruf in der Altenarbeit gekommen? Wielange üben Sie ihn aus?
Zum Beruf gekommen bin ich vor mittlerweile 16 Jahren, als meine Uroma von einem Hauskrankenpfleger untersützt wurde. Er hatte eine sehr humorvolle Art und von da an hab ich mir gedacht, das wäre auch etwas für mich. Ich war zu diesem Zeitpunkt als Einzelhandelshaufmann tätig und habe mich durch diese Erfahrung für den Umstieg in den Sozial- und Gesundheitsbereich entschieden.
Welche Ausbildung haben Sie gemacht?
Meine Ausbildung zum Fachsozialbetreuer Altenarbeit habe ich von 2006-2008 in der Altenbetreuungsschule des Landes OÖ im Petrinum absolviert. Nach meiner Ausbildung habe ich bei den Barmherzigen Brüdern, konkret im Seniorenheim Franziskusschwestern in Linz, zu arbeiten begonnen. Hier bin ich auch noch heute tätig. 2016 habe ich den Entschluss gefasst mich weiterzubilden und habe am BFI OÖ in Linz, nebenberuflich, die verkürzte Ausbildung zum DGKP begonnen, welche ich dann 2019 erfolgreich absolviert habe. 2020 ergab sich die Chance, bei uns im Heim die Leitung eines Wohnbereiches zu übernehmen. Ich habe mich unter den BewerberInnen durchgesetzt und bin seit Februar 2020 Wohnbereichsleiter.
Was macht Ihnen an Ihrem Beruf Spaß?
Mir ist die Arbeit im Team sehr wichtig und das macht mir auch am meisten Spaß. Gemeinsam im multiprofessionellen Team für den bestmöglichen Output zu arbeiten, treibt mich an. Zudem ist mir Individualität und dass jede/r BewohnerIn diese leben kann sehr wichtig. Hier sind der Kreativiät keine Grenzen gesetzt.
Was gefällt Ihnen an der Tätigkeit mit den HeimbewohnerInnen?
Ihnen den Lebensabend so individuell und angenehm wie möglich zu gestalten und zu verschönern.
HeimbewohnerInnen brauchen Dinge, welche man ihnen als MitarbeiterInnen der Pflege nicht geben kann, wie eben eine Tochter, ein Sohn oder ein Enkel dies tun kann. Wir MitarbeiterInnen im Heim sind zu einem gewissen Grad Ersatz, doch eben nicht zu diesen vollen 100 Prozent. Doch mein Motto ist, jeden Tag das Beste daraus zu machen, dann wird alles gut!
Welche Fähigkeiten und Talente sollten Pflegekräfte generell mitbringen?
Meiner Meinung nach gibt es keinen Stereotyp. Die MitarbeiterInnen haben die unterschiedlichsten Talente und diese gilt es, in einem Team zu stärken und einzubringen. Mir persönlich war und ist Humor in der Pflege sehr wichtig. Eine respektvolle, empathische Grundhaltung gegenüber dem Alter und dem Tod sollte aber gegeben sein.
Warum empfehlen Sie Ihren Beruf anderen weiter?
In der jetztigen Zeit ist es schwer, jemanden von unserem Berufsbild zu überzeugen, aber die Pflege ist ein sehr vielseitiger Beruf, indem man sich in jegliche Richtung entwickeln und weiterbilden kann. Zudem bekommt man von den pflegebedürftigen Menschen soviel positive Rückmeldungen für sein Tun.
Möchten Sie rund um Ihre Tätigkeit in der Altenarbeit noch etwas loswerden?
Gute Pflege ist keine Selbstverständlichkeit! Unsere Leistung zu würdigen und anzuerkennen, sollte selbstverständlich sein! Den Worten unserer Politiker sollten endlich Taten folgen.
Vielen Dank fürs Gespräch, Herr Gratzl!
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